Das Seminar widmet sich der städtebaulichen Dimension des Berliner Blocks und befasst sich sowohl mit theoretischen und historischen als auch mit analytischen Fragen. Wie groß ist der traditionelle Berliner Block? Wie groß sind seine Höfe? Welche sind seine spezifischen Eigenschaften? Wie hat sich die Struktur der Stadt nach dem Krieg geändert und mit welchen Folgen? Insbesondere fokussiert sich das Forschungsfeld auf die Blöcke der Nachkriegszeit, die in Rahmen der Internationale Bauausstellung (IBA) 1984-87 entworfen und gebaut wurden. Das Ziel der Veranstalter der Bauausstellung bestand darin, das Zentrum von Berlin West wieder attraktiv zu machen und dafür eine neue „Idee der Stadt“ zu entwickeln, alternativ zu den Modellen der modernen Bewegung. Stattdessen wurde die historische Stadt mit ihrer lesbaren Struktur von Straßen, Plätzen und bebauten Parzellen wieder beachtet und geschätzt. Die IBA 1984-87, die vierte einer Reihe von internationalen Ausstellungen (nach 1910,1931,1957), die in Berlin seit Anfang des 20. Jahrhunderts organisiert wurden, ist als exemplarisches Fallbeispiel der “neuen Empfindlichkeit“ zu bewerten.
Wie würde der Berliner Block in Rahmen der IBA 1984- 87 interpretiet und entworfen? Drei IBA-Blöcke wurden als Fallbeispiele gewählt, die von zwei Hauptprotagonisten dieser Zeit, von Oswald Mathias Ungers und Aldo Rossi, entworfen wurden.
Die Aufgabe besteht aus drei Teilen. Zunächst wird jeder Block in seiner Umgebung analysiert (durch Schwarzpläne und Rot Blau Pläne), dann setzt sich der zweite Teil mit typologischen Fragen auseinander. Beide Teile gelten insofern auch als Grundlage für den dritten Teil (Stegreif), der einen Entwurf für die Ergänzung eines Blocks in Berlins Friedrichstraße vorsieht.
Die Einführung in die Aufgabe erfolgt bei einem ersten Treffen am Mi., 11.04. 2018 um 14:30 Uhr im Seminarraum R209 des Lehrgebietes.
Module: Learning from the IBA Berlin 1984-87. Der Block. Beiträge von Oswald Mathias Ungers und Aldo Rossi
Module Code: 18ss-56679
Semester: SS
Jahr: 2018