Andreas Denk: "Ist die Diskussion um Wissenschaftlichkeit der Architektur möglicherweise architekturimmanent? Könnte es sein, dass es anderen Disziplinen eher unwichtig ist, ob Architektur eine Wissenschaft ist oder nicht? Dass die Frage vielmehr daher rührt, dass sich die Vertreter der Architektur im Kanon der anderen Wissenschaften nicht ernst genommen fühlen? Oder gehen die Anforderungen, die aus Sicht der anderen Wissenschaften an die Architektur zu stellen sind, am Kern der Architektur vorbei?"
Uwe Schröder: "Es gibt eine Schere zwischen dem, was seitens der Hochschulen als Forderung weitergehender Verwissenschaftlichung an die Architektur herangetragen wird. Zum anderen steckt die Disziplin in der Krise, weil sie mehr und mehr ihre Grundlagen in Frage stellt. Das gilt besonders für die Kerndisziplin des Entwerfens. Was können wir überhaupt noch lehren, was steht uns als verallgemeinerbare Basis noch zur Verfügung? Die Architektur selbst ist eine zusammengesetzte Disziplin. Sie besteht aus Einzeldisziplinen, bei denen sich im Einzelnen ein Grundlagenwissen benennen lässt – wie bei der Architekturgeschichte oder der Gebäudetechnologie. Hier ist der Wissenschafts- und Forschungsbegriff einfacher zu definieren. Insgesamt aber ist zu konstatieren, dass sich die Disziplin Architektur immer mehr von den gesellschaftlich dienenden Grundlagen in eine individualisierte künstlerische verwandelt."
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News: Architektur...eine romantische wissenschaft? Die letzte Ausgabe von "der architekt" des Jahres 2015 geht der Frage nach der Wissenschaftlichkeit von Architektur und Entwurf auf den Grund: Ein Gespräch...
Datum: 11-12-2015