Seit den 1980er Jahren haben sich die Diskurse der Kultur-, Geistes-, und Sozialwissenschaften der Begrifflichkeit des Raumes zugewandt. Hinter diesem spatial turn verbirgt sich die Grundannahme, dass „Raum“ nichts Gegebenes, nichts eo ipso in der Natur Vorkommendes, sondern erst ein vom Menschen produziertes Phänomen ist. Die neue Perspektive wendet den Blick vom Individuum hin zu kollektiven Raumformen, -techniken und -repräsentationen von Gemeinschaften, Gesellschaften und Kulturen. „Raum“ und „Räume“ stellen sich als geographische und gesellschaftliche, soziale und kulturelle Verfasstheiten mit spezifischer zeitlicher Dauer und Wandelbarkeit heraus. Der architekturtheoretische und -kritische Diskurs ist von dieser „Wiederkehr” des Räumlichen nicht unbeeinflusst geblieben. So haben die neueren Theoriebildungen einer Soziologie des Raumes und die kunst- und kulturwissenschaftlichen Überlegungen zu historischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Raumbildung die Relevanz solcher Modelle des Räumlichen für den architektonischen Entwurf und die Architekturtheorie deutlich gemacht. Dass gerade das wesentliche Habitat des Menschen, die Stadt und ihre Architektur, in den Mittelpunkt des Interesses gerückt sind, liegt nahe: Bei keinem anderen Phänomen scheint das Gewebe von Gesellschaft und Dingwelt konkretere und komplexere Formen anzunehmen, als in der großen kultur-, sozial- und architekturhistorischen Konstante der Städte.
Autor: Andreas Denk, Uwe Schröder (Hg.)
Titel: Stadt der Räume. Interdisziplinäre Überlegungen zu Räumen der Stadt
Serie: Materialien zu Geschichte, Theorie und Entwurf architektonischer Räume herausgegeben am Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung der Fakultät Architektur an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder
Band: 5
Verlag: Ernst Wasmuth Verlag
Ort: Tübingen/Berlin
Datum: 2014
ISBN: 9783803009159
ISSN: 2192-3825
News: Stadt der Räume. Interdisziplinäre Gespräche über Räume der Stadt im Deutschen Architekturmuseum DAM Frankfurt am Main, STADT DER RÄUME. Modelle und interdisziplinäre Überlegungen zu den Räumen der Stadt, Austellung von Studienarbeiten in der Gesellschaft für Kunst und Gestaltung Bonn, Räume der Stadt. Ausstellung von Studienarbeiten im Foyer des Reiffmuseums, Fakultät Architektur, RWTH Aachen University, Wie funktioniert die Stadt? Die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung bringt komplexe Raum-Theorien und Stadtmodelle zusammen, Besprechung der Ausstellung "Stadt der Räume" von Thomas Kliemann im Feuilleton des GA, Stadt der Räume. Modelle und interdisziplinäre Überlegungen zu den Räumen der Stadt, Ausstellung in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste, Designing the European Medium-sized City. Strategies and methods of analysis and design, ARCHEA E1 – Multiplier Event, Parma (IT), Designing the European Medium-sized City, ARCHEA E4 – Multiplier Event, Aachen: City of Spaces/Spaces of the City, Pop-Up Campus – Zukunft Bau: Beteiligung des Lehr- und Forschungsgebietes durch zwei Projekte: I. Außenräume der Stadt; II. Campus Mobiliar Zukunft Bau, Stadt der Räume. Peter Stauder • Uwe Schröder, Ausstellung und Gespräch, bei Wasmuth & Zohlen in Berlin