…In seinem Eduardo Chillida gewidmeten Aufsatz "Die Kunst und der Raum" geht Martin Heidegger der von ihm aufgeworfenen (und hier vorangestellten) Frage nach einer inneren Verwandtschaft von phänomenalem und physikalischem Raum nach. In diesen Bemerkungen zur bildenden Kunst, genauer hin zur Plastik, nennt er drei Räume, die wegen ihres „Ineinanderspielens“ als Einheit zur Raumbildung und -wirkung kämen. Gewissermaßen im Dialog mit dieser philosophischen Frage nach dem Raum arbeitet Chillida einige Lithocollagen aus, die vor dem Hintergrund seines bildhauerischen Werks nur räumlich gelesen und verstanden werden können.
Einerseits weil der Philosoph sich ausdrücklich auf die Plastik bezieht, andererseits weil das graphische Werk des Künstlers nicht vom plastischen zu trennen ist, lassen beide – begrifflich wie anschaulich - den philosophisch-künstlerischen Dialog auch für das „architektonische Denken“ interessant erscheinen. Erst recht mag dieser Übertrag sich einlösen, wenn hier der Turm als Zentralmotiv im architektonischen und städtebaulichen Werk von Carlo Moccia zur Rede steht…
Autor: Uwe Schröder
Titel: La torre e lo spazio
Sammelband/Zeitschrift: in: Di Costanzo, Gennaro/Russo, Mirko (a cura di), Tra le torri. Carlo Moccia
Verlag: clean
Ort: Napoli
Datum: 2018
Seite(n): S. 14 - 19
ISBN: 978-88-8497-640-6